Die aus flächiger Versickerung, Sickerschächten und Teilkanalisation bestehende Entwässerung von Hanfeld hat sich schon bei manch heftigem Regenguss bewährt.
Im nördlichen und westlichen Dorfbereich liegen sickerfähige Böden vor, so dass hier die Anlage von Muldenversickerungen an Jägerweg, Mamhofener Strasse, St.-Michael-Strasse (zwischen Jägerweg und nördlichem Dorfausgang) etwa 3/4 günstiger kommt als eine Kanalisation. Dies wird auch vom kommunalen Prüfungsverband so gesehen, die nötigen Flächen sind verfügbar und die Stadtverwaltung akzeptiert inzwischen diese Lösung.
Am Almweg reicht der verfügbare Platz für eine hier technisch mögliche Muldenversickerung nicht aus; Sickerschächte oder Rigolen wären hier allerdings möglich. Letztere werden vom Landratsamt wegen der Eingliederung von Hanfeld in die neu beantragte Wasserschutzzone verwehrt. Die Kosten einer Kanalisation werden im Dorf als ungerecht empfunden, da einseitig die Anlieger des Almwegs belastet werden, der Vorteil aber überwiegend der Allgemeinheit zugute kommt. Sammlung und Ableitung des Regenwassers über eine seitliche Rinne wäre nach Recherchen der Anlieger rund 4/5 kostengünstiger als die von der Stadt vorgestellte Kanalisation; die Anlieger führen als Beispiel die längere Rinne längs der breiteren ST2070 (vor Ortseingang Starnberg) an. Das dem Almweg aus dem Außenbereich zufließende Regenwasser, welches bei extremem Starkregen den Almweg überflutet, kann bereits außerhalb des Dorfes in einer großen Mulde versickert werden, da der Grundeigentümer seine Bereitschaft zur Abtretung einer entsprechenden Fläche erklärt hat. Anlage der Mulde wird vom IB Ott mit ca. 17.000 €, die Durchleitung des Außenbereichwassers wird mit etwa 96.000 € veranschlagt. Ein weiterer Vorteil dieser Mulde ist, dass der zwischen Almweg und Mühlthaler Strasse neu zu erstellende Tagwasserkanal in der St.-Michael-Straße um etwa 60% kleiner dimensioniert werden kann. Arbeitskreis und kommunaler Prüfungsverband halten eine dorfnahe zentrale Sickeranlage auf dem kommunalen Grundstück Fl. Nr. 107 für technisch und rechtlich möglich, die Stadt verfolgt seit 2007 eine dorfferne Lage, da die ursprünglich von ihr am nördlichen Dorfausgang der St.-Michael-Strasse geplante, dorfnahe Lage vom betroffenen Grundeigentümers abgelehnt wurde. Der nun gefundene Kompromiss sieht eine Sickeranlage am Hausener Weg außerhalb des Dorfes vor, über 100 m vom nächsten Haus entfernt. Grundeigentümer und Stadtverwaltung haben sich Anfang 2012 über den Erwerb geeinigt und die gemessene Sickerfähigkeit für diese Lage ist gut. Im südlichen und östlichen Dorfbereiches liegen schlecht sickerfähige Böden vor. Der hier in der St.-Michael-Straße bestehende Tagwasserkanal liegt allerdings für den Anschluss des tiefer gelegenen Neubaugebietes Hanfeld-Ost zu hoch. Eine Beibehaltung dieses Tagwasserkanals ist nur möglich falls entweder für das Neubaugebiet eine dezentrale Oberflächenentwässerung oder eine Umleitung des Wassers östlich des Dorfes realisiert werden kann. Sonst muss anstelle des bestehenden ein neuer Kanal in einem bis zu 8 m tiefen Rohrgraben verlegt werden. Eine dezentrale Oberflächenentwässerung wäre nach Ansicht des Arbeitskreises über ein Mulden-Rigolensystem längs der St.-Michael-Strasse (zwischen Scheitelpunkt und südlichem Dorfausgang) sowie durch eine großflächige Versickerung auf den Wiesen östlich des Hirtwiesweg möglich. Ein Eigentümer wäre bereit, eine Grunddienstbarkeit zur Versickerung auf seinem nahezu 0.7 ha großen Grundstück einzuräumen, da hier das aus Hirtwiesweg und von der ST2069 abfließende Regenwasser bisher schon immer versickert. Die Sickerfähigkeit dieses Grundstück wird allerdings von Tiefbauamt Starnberg und Straßenbauamt Weilheim unterschiedlich bewertet. Das Tiefbauamt hält den Boden nicht für sickerfähig, ein Standpunkt der nach Fertigstellung von Westtangente und Überführung dieses Abschnittes der ST2069 in die Hoheit der Stadt Starnberg konsequenterweise hohe Kosten für eine Korrektur der Entwässerung der Umgehungsstrasse nach sich ziehen dürfte. Eine Umleitung des Regenwassers aus dem Neubaugebiet über einen Tagwasserkanal östlich des Ortes folgt dem natürlichen Gefälle, ist rund 15% kostengünstiger und zukunftssicher. Der Grunderwerb für diese Kanalführung wurde von den Eigentümern in Aussicht gestellt. Vor allem Anlieger am Hirtwiesweg aber auch an der St.-Michael-Strasse werden kostenmäßig entlastet. Das Schmutzwasser aus Abt-Hörl-Weg und Neubaugebiet kann ebenfalls über diese Umleitung geführt werden, womit das Erfordernis sehr tiefer Rohrgräben entfällt. Bezüglich Schmutzwasserentsorgung ist diese Umleitung trotz oberflächennäherer Kanäle aufgrund der Kanallängen jedoch nur kostenneutral.