Den Bürgern ist die Zukunft des historischen Empfangsgebäudes mit seiner prägenden Architektur und Geschichte wichtig. Die Geheimsitzungen des Arbeitskreises (AK-) Seeanbindung sind auf keinen Fall das richtige Forum für die weitere Planung.
Mit dem historischen Empfangsgebäude des Starnberger Bahnhofs, befindet sich eine außergewöhnlich wertvolle und mit der Starnberger Geschichte eng verbundene Immobilie im Eigentum der Stadt. Ihre besondere zentrale Lage wird durch den Blick auf den See und durch ihr Erscheinungsbild vom See aus unterstrichen. Den Denkmalschutzaspekten sollte deshalb ehrlich Rechnung getragen werden.
Das Gebäude wurde um 1855 nach Normplänen von Friedrich von Bürklein im sog. Maximilianstil erbaut und 1868 erweitert. Es war immer mit der Starnberger Geschichte eng verbunden. Ein königlicher Wartesaal ehemals für Max II, Joseph konzipiert, wertet mit dem Aushängeschild „König Ludwig“ die touristische Bedeutung auf. Das marode Bauwerk ging im Tausch mit dem Bahnhof Nord (Kosten über 20 Mio. €) in den Besitz der Stadt über. Seine Sanierung wird einige Mio. € kosten.
Die besondere Wirkung des dominanten Bahnhofsgebäudes kann nur mit einer Bestandslösung der Gleislagen dargestellt werden. Dabei schafft die Reduktion auf 3 Gleise (1 Gleis für die Regionalzüge und 2 Gleise mit Bahnsteig für die S-Bahn) bereits erheblichen Freiraum nach Süden. Das vom AK-Seeanbindung ausschließlich verfolgte Konzept einer Verlegung der Gleise wenige Meter an das Bahnhofsgebäude und eine Temposteigerung der Züge auf Tempo 80 würde das Gebäude allerdings entwerten und ist zu verwerfen. Mit der Bestandslösung der Gleise wird es auch möglich, das historische Dach an der südlichen Längswand des Gebäudes durch Einbeziehung der schönen Gusseisensäulen mit einer Verglasung nachzuvollziehen und den entstandenen Raum effektiv zu nutzen.
Die Anbindung des Bahnhofsgebäudes an die Stadt ist heute durch den heftigen Verkehr auf der Bahnhofstraße geschädigt. Besonders der Durchgangsverkehr von der Possenhofener Straße über die Kaiser-Wilhelm-Straße zur B2 erfordert eine Lösung außerhalb Starnbergs - durch eine kammartige Anbindung der Westuferstraße an die B2 und Ableitung an der Maxhofkreuzung Richtung A96.
Angesichts der besonderen Lage in der Innenstadt und am See mit Zugang zu Bahn und Schifffahrt bietet sich eine Nutzung an, die speziell den Bürgern Starnbergs gewidmet ist: der Kommunikation in der Bürgerschaft, dem Tourismus und der Kultur. Der bereits ins Spiel gebrachte Name „Kulturbahnhof“ scheint uns dieses Nutzungskonzept besonders gut wiederzugeben:
Angesichts der außergewöhnlichen Lage sollte die Immobilie im Besitz der Stadt bleiben.
Bei der Planung ist der Bürger einzubinden.
Die Stellungnahme der WPS im Detail: hier